Die HMS Prince of Wales, (53), war ein Schlachtschiff der King-George-V-Klasse, das in den 1930er Jahren für die Royal Navy gebaut wurde. Sie beteiligte sich am Angriff auf die Bismarck am 23. Mai und geleitete Winston Churchill am 4. August 1941 nach Argentia, um die Atlantik-Charta zu ratifizieren. Am 10. Dezember 1941 wurde sie bei japanischen Luftangriffen vor Pulau Tioman versenkt.
Die Prince of Wales wurde am 1. Januar 1937 auf Kiel gelegt, am 3. Mai 1939 vom Stapel gelassen und am 18. Januar 1941 für den Einsatz in der Home-fleet in Dienst gestellt. Noch während das Schiff auf Kiel lag, griffen am 31. August 1940 deutsche Bomber die Werft in Birkenhead an. Dabei wurde die Prince of Wales von einer 250-Pfund-Bombe getroffen. Die Bombe explodierte zwischen der Beckenwand und dem Schiffsrumpf, wodurch die Rumpfbeplankung beschädigt wurde. Das Backbord-Querschott wurde geflutet und das Schiff krängte um etwa 8 Grad. Das Wasser reichte ca. 0,5 m unter das Mitteldeck. Das Unterdeck wurde durch Löcher geflutet, die kurz zuvor für das interne Entmagnetisierungskabel gebohrt worden waren. Das Schiff musste noch einmal ins Trockendock und die Schäden wurden ohne größere Verzögerungen bei der Fertigstellung behoben.
Am 18. Mai hatte Admiral Lütjens entschieden, mit der Prinz Eugen und der Bismarck, die im Grimstadfjord ankerten, den Durchbruch in den Atlantik durch die Dänemarkstraße zu wagen. Dabei wurden
sie von einer britischen Spitfire fotografiert. Der britische Vizeadmiral Tovey ließ daraufhin in der Nacht vom 21. Mai den britischen Schlachtkreuzer Hood und die Prince of Wales auslaufen, um
die Deutschen abzufangen. Trotz sehr schlechten Wetters konnten die Schiffe Fahrt gut machen auf die deutschen Schiffe. Kurz nach 8 Uhr morgens am 23. Mai empfing man an Bord der Hood die
Nachricht, dass die Bismarck gefunden worden sei. Nach Admiral Hollands Berechnungen befand man sich etwa 260 Seemeilen nördlich der Deutschen. Gegen Mitternacht gab er Befehl, die Schiffe klar
zum Gefecht zu machen; doch nach wenigen Minuten widerrief er den Befehl, da die Suffolk den Kontakt zum Feind verloren hatte. Gegen 3 Uhr morgens erhielt Holland die Nachricht, dass man die
Bismarck wiederentdeckt hatte. Er gab Befehl, mit voller Kraft auf die deutschen Schiffe zuzufahren und gegen 4 Uhr hatte er sich bis auf 20 Seemeilen angenähert.
Um 5:30 Uhr gab Holland Signal für sofortige Gefechtsbereitschaft und etwa 25 Minuten später sichtete man am Horizont an Steuerbord querab die Umrisse zweier deutscher Schiffe. Am 24. Mai gegen
5:52 Uhr eröffnete die Hood aus 12 Seemeilen Entfernung mit ihren 381-mm-Kanonen das Feuer. Wenige Sekunden später feuerten auch die 355-mm-Geschütze der Prince of Wales. Kurz darauf erwiderten
die Bismarck und die Prinz Eugen das Feuer. Zu Beginn der Schlacht hatte die Hood auf die Prinz Eugen geschossen. Der Kapitän der Prince of Wales hatte den Fehler bemerkt und richtete ihre
Geschütze auf die Bismarck, jedoch ohne einen Treffer zu erzielen. Drei Minuten nachdem man das Feuer auf die Deutschen eröffnet hatte, gab Holland Befehl, 20 Grad nach Backbord zu drehen, um
auch die hinteren Geschütze seiner Schiffe nutzen zu können. Doch als die britischen Schiffe wendeten, traf eine Salve der Bismarck die Hood mittschiffs, die Munitionskammern des Schlachtkreuzers
explodierten. Nur drei Mann überlebten die Zerstörung des Schiffes. Das Feuer der deutschen Schiffe richtete sich nach dem Untergang der Hood nun auf die Prince of Wales, die innerhalb kürzester
Zeit mehrere schwere Treffer hinnehmen musste. Nachdem mehrere Geschosse die seitliche Panzerung durchschlagen, ein weiterer Treffer ihre Brücke zerstört hatte und zudem einer ihrer Geschütztürme
ausgefallen war, drehte sie um 160° nach Backbord, nebelte sich ein und zog sich zurück.
Die Prince of Wales erzielte selbst insgesamt drei Treffer auf der Bismarck, darunter auch einen Treffer im Vorschiff, der dieses vollständig durchschlug und die dortigen Treibstofftanks
beschädigte,
Die Prince of Wales erzielte selbst insgesamt drei Treffer auf der Bismarck, darunter auch einen Treffer im Vorschiff, der dieses vollständig durchschlug und die dortigen Treibstofftanks
beschädigte, was den Abbruch von „Unternehmen Rheinübung“ und die Verlegung des deutschen Schlachtschiffs nach Frankreich zur Reparatur erzwang. Die Prinz Eugen dagegen blieb unbeschädigt, wurde
zum Handelskrieg im Atlantik entlassen und erreichte schließlich Brest. Die Bismarck dagegen erreichte ihr Ziel nicht, sie wurde nach einem fatalen Torpedotreffer in die Ruderanlage, erzielt von
Flugzeugen der „Force H“, am 27. Mai von den britischen Schlachtschiffen Rodney und King George V gestellt und versenkt.
Noch im Mai wurde die Prince of Wales in Rosyth für die Reparatur der Schäden, die im Kampf mit der Bismarck entstanden waren, ausgemustert. Am 16. Juli wurde sie wieder in Dienst gestellt und
brachte am 4. August 1941, Premierminister Churchill nach Argentia auf Neufundland, um dort mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Franklin D. Roosevelt die Atlantik-Charta zu formulieren.
Im September 1941 wurde das Schiff vorübergehend ins Mittelmeer beordert wo sie der „Force H“ zugeteilt wurde und u. a. an Operation Halberd teilnahm. Anfang Oktober wurde sie wieder der
Home-Fleet zugeteilt, erhielt aber kurz darauf Befehl, sich der Eastern-Fleet anzuschließen.
Ende Oktober stach das Schiff mit Richtung Singapur in See. Am 16. November erreichte es Kapstadt und am 28. schloss es sich in Colombo der HMS Repulse (1916) an. Beide Schiffe trafen am 2. Dezember in Singapur ein. Dort sollten die britischen Schiffe als Force Z eine Eingreiftruppe bilden und gegen die japanischen Vorwärtsbewegungen Richtung British Malaya und Niederländisch-Indien operieren. Am 7. Dezember wurden Pläne für mögliche Operationen an der Ostküste von British Malaya ausgearbeitet. Der Plan sah vor, dass die Flotte zusammen mit vier Zerstörern kurz vor Sonnenuntergang in See stechen sollte, um am Morgen des 10. Dezember vor Songkhla feindliche Transporte und deren Geleitschutz zu zerstören. Anschließend sollte man so schnell wie möglich wieder zurückkehren. Am 8. Dezember gegen 17:35 Uhr lief die Force Z in Richtung Songkhla aus, um gemeldete japanische Truppenkonvois im Südchinesischen Meer abzufangen. Bei der Rückkehr nach Singapur wurde die Prince of Wales am 9. Dezember gegen 14:00 Uhr von dem japanischen U-Boot I-65 gesichtet. Am Vormittag des 10. Dezember gegen 11:42 Uhr griffen mehrere japanische Torpedobomber der 22. Luftflotte unter Konteradmiral Sadaichi Matsunaga die Prince of Wales aus einer Höhe von 150 m an. Zwei Torpedos trafen das Schiff an seiner verwundbarsten Stelle. Einer legte das Ruder lahm, ein anderer traf die Wellenhose der Backbordaußenwelle, wobei die mit hoher Drehzahl laufende Welle aus ihren Lagern gerissen wurde, was zu einem Wassereinbruch durch den Wellentunnel sowie zu starken Zerstörungen im Schiffsinneren führte. Die Prince of Wales begann sofort 13 Grad nach Backbord zu krängen. Durch das einströmende Wasser wurde die Hälfte der Maschinenanlage des Schiffes zerstört und damit auch die schweren Flakgeschütze ausgeschaltet. Gegen 13:20 Uhr begann die Prince of Wales zu kentern und sank kurz darauf. 327 Seeleute starben, 1.285 konnten gerettet werden