Die Hood (Schiffskennung 51) war der einzige fertiggestellte Schlachtkreuzer der Admiral-Klasse, die während des Ersten Weltkrieges als Antwort auf die deutsche Mackensen-Klasse aufgelegt worden war. Von 1920 bis 1940 war die Hood das größte Kriegsschiff der Welt, was ihr den Spitznamen „The Mighty Hood“ einbrachte. Sie wurde 1941 während der Schlacht in der Dänemarkstraße durch das Schlachtschiff Bismarck versenkt.
Die Hood, benannt nach Admiral Samuel Hood, wurde am 1. September 1916 auf der Werft John Brown & Company in Clydebank auf Kiel gelegt, am 22. August 1918 vom Stapel gelassen und von Lady Hood, der Witwe von Konteradmiral Horace Hood, getauft. Um Platz für den Bau von dringend benötigten Handelsschiffen zu machen, wurde beschlossen, die Hood für ihre Fertigstellung nach Rosyth zu verlegen. Nach ihrer Fertigstellung kehrte sie im März 1920 für Maschinen- und Geschütztests nach Clydebank zurück. Nach ihrer Ausstattung und Testfahrten wurde die Hood am 15. Mai 1920 unter dem Kommando von Kapitän Wilfred Tomkinson dem Schlachtkreuzergeschwader der Atlantikflotte unterstellt. Die Baukosten betrugen 6,25 Millionen Pfund
Am 29. Mai 1920 verließ die Hood zusammen mit der Tiger und neun Zerstörern Großbritannien in Richtung Ostsee. Dort besuchte sie Køge Bugt, Kalmar und Nynäshamn, wo sie am 10. Juni von König
Gustav V. und Eugen von Schweden inspiziert wurde. Anschließend fuhr die Hood am 13. Juni nach Aabenraa und am 17. Juni weiter nach Kopenhagen, wo König Christian X. das Schiff besichtigte. Am
23. Juni verließ die Hood Dänemark in Richtung Oslo, wo sie von König Haakon VII. seiner Frau und Kronprinz Olaf besucht wurde. Am 1. Juli verließ sie Norwegen und erreichte am 3. Juli Scapa
Flow.
Anschließend begab sich die Hood über Invergordon und Dunbar nach Rosyth, wo sie Wachen für die deutschen Schiffe Helgoland, Westfalen und Rügen bereitstellte. Am 4. Dezember fuhr die Hood nach
Devonport, wo sie überholt wurde. Nach dem Abschluss der Arbeiten am 7. Januar 1921 stach die Hood in Richtung Gibraltar in See. Auf ihrem Weg dorthin besuchte sie Ría de Arousa, wo König Alfons
XIII. das Schiff besichtigte. Am 9. Februar erreichte sie Gibraltar, wo sie bis zum 23. Februar verblieb. Anschließend kehrte sie nach Großbritannien zurück und wurde bei ihrer Ankunft in Rosyth
am 31. März zum Flaggschiff des Schlachtkreuzergeschwaders unter dem Kommando von Konteradmiral Walter Cowan. Vom 1. April bis zum 12. Mai wurde die Hood erneut überholt. Am 21. Mai fuhr die Hood
nach Devonport, wo sie sich am 13. Juli mit der Atlantikflotte für Übungen im Ärmelkanal vereinigte. Vom 18. bis 27. Oktober nahm die Hood an der Regatta der vereinigten Flotte teil und gewann
dabei den Queenstown, Battenberg und Hornby cup.
Im Januar 1922 stach die Hood erneut in Richtung Gibraltar in See, wo sie mit der vereinigten Flotte Übungen durchführte. Anschließend besuchte sie Toulon, Valencia und Malaga und kehrte am 8.
April in die Heimat zurück. Anfang Juli ankerte die Hood vor Torquay, wo König George V. das Schiff besuchte. Am 7. Juli fuhr die Hood nach Devonport zurück. Auf ihrem Weg dorthin nahm sie an
einer Übung teil, bei welcher der Leichte Kreuzer Nürnberg als Zielschiff versenkt wurde. Am 20. August verließ die Hood zusammen mit der Repulse europäische Gewässer in Richtung Brasilien, wo
sie vom 3. bis zum 14. September an der 100-Jahrfeier anlässlich der Unabhängigkeit von Portugal teilnahm. Nach dem Ende der Feierlichkeiten fuhr die Hood weiter in die Karibik, wo sie Barbados,
St. Lucia und Dominica besuchte, bevor sie am 2. November wieder nach Europa zurückkehrte.
Vom 15. Mai bis zum 20. Juni wurde sie erneut einer Überholung unterzogen und besuchte vom 26. Juni bis zum 18. Juli Aalborg und Oslo. Anschließend kehrte sie wieder in die Heimat zurück und
wurde vom 5. bis zum 26. November für die Weltreise der Special Service Squadron vorbereitet.[A 1] Am 27. November 1923 verließ die Hood zusammen mit der Repulse sowie fünf leichten Kreuzern
Großbritannien in Richtung Afrika. Nach einer zehnmonatigen Reise, bei der die Hood mehr als 33.021 Seemeilen (61.155 km) zurücklegte und Städte in Afrika, Indien, Australien, Kanada, Neuseeland
und den USA besuchte, kehrte sie am 21. September 1924 wieder in die Heimat zurück. Bei ihrer Ankunft in Großbritannien wurde die Hood erneut dem Schlachtkreuzergeschwader der Atlantikflotte
unterstellt. Am 19. Januar verließ die Hood Großbritannien in Richtung Lissabon, wo sie an den „Vasco da Gama“-Feierlichkeiten teilnahm. Am 30. Oktober 1926 nahm die Hood anlässlich der Imperial
Conference an taktischen Übungen vor Portland teil. Am 3. April 1928 beteiligte sich das Schiff zu Ehren von König Amanullah von Afghanistan erneut an taktischen Übungen. Am 3. Juni 1930 wurde
die Hood für umfangreiche Arbeiten ausgemustert. Nach dem Abschluss der Arbeiten am 10. März 1931 wurde sie wieder der Atlantikflotte unterstellt. Am 15. September 1931 beteiligten sich Teile der
Besatzung an der Invergordon-Meuterei. Nach der friedlichen Beilegung der Meuterei kehrte die Hood am 19. November nach Portsmouth zurück, wo sie vom 27. November bis zum 5. Januar 1932 überholt
und repariert wurde. Anschließend begab sich die Hood auf eine Kreuzfahrt in die Karibik, wo sie Barbados, St. Vincent, Grenada und Trinidad besuchte. Mitte Juli nahm die Hood an taktischen
Übungen teil und wurde von George V. inspiziert.
Am 30. August 1932 wurde die Hood der Home Fleet unterstellt. Am 23. Januar 1935 kollidierte die Hood mit der Renown während einer Übung vor der spanischen Küste. Es entstanden jedoch nur geringe
Schäden. Vorübergehende Reparaturen wurden in Gibraltar durchgeführt, bevor das Schiff im Februar zur endgültigen Reparatur nach Portsmouth fuhr. Am 16. Juli nahm die Hood an der Flottenschau
anlässlich des silbernen Thronjubiläums von George V. in Spithead teil. Am 8. September 1936 wurde die Hood ins Mittelmeer verlegt, wo sie während des spanischen Bürgerkrieges britische
Interessen sicherte. Am 20. Mai 1937 nahm sie an der Flottenschau anlässlich der Thronbesteigung von Georg VI. in Spithead teil.
Im Mai 1939 wurde die Hood dem Schlachtkreuzergeschwader der Home Fleet unterstellt. Nach dem Ausbruch des Krieges im September 1939 patrouillierte sie zwischen Island und den Färöer, um Konvois zu schützen und zu verhindern, dass deutsche Kaperfahrer in den Atlantik durchbrechen konnten. Vom 25. bis zum 26. September beteiligte sich die Hood zusammen mit der Nelson, der Rodney, dem Schlachtkreuzer Renown, dem Flugzeugträger Ark Royal sowie mehreren Kreuzern und Zerstören an der Rettungsaktion des britischen U-Boots Swordfish. Dabei wurde der Verband von vier Junkers Ju 88 der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 30 angegriffen, die einen Abprallschuss auf der Hood erzielten.[3][6] Am 8. Oktober verließ die Hood zusammen mit der Repulse, der Nelson, der Rodney, dem Träger Furious und 15 weiteren Schiffen Scapa Flow in Richtung Norwegen, um das deutsche Schlachtschiff Gneisenau abzufangen. Vom 15. Oktober bis zum 11. November patrouillierte die Hood in der Nordsee und im europäischen Nordmeer und beteiligte sich am 25. November an der Suche nach den beiden deutschen Schlachtschiffen Scharnhorst und Gneisenau. Ab Dezember nahm sie ihre Patrouillentätigkeit wieder auf. Vom 4. April bis zum 26. Mai wurde die Hood überholt, wobei ein Teil ihrer Maschinenanlage ausgetauscht wurde. Anfang Juni 1940 wurde sie nach Gibraltar verlegt und Force H unter dem Kommando von Vizeadmiral James Fownes Somerville unterstellt.
Nach der Kapitulation Frankreichs am 22. Juni 1940 befand sich der größte Teil der französischen Flotte in Mers-el-Kébir. Der britische Premierminister Winston Churchill war sehr besorgt, dass
die französischen Schiffe in deutsche Hände fallen könnten und glaubte nicht an die Zusicherungen der Vichy-Regierung, dass sie einen Zugriff der Deutschen auf die Schiffe verhindern würde. Die
Franzosen wurden in einem Ultimatum aufgefordert, sich entweder den Alliierten anzuschließen oder ihre Schiffe den Briten zu übergeben. Am Mittwoch, den 3. Juli 1940, erschien die Hood zusammen
mit dem Flugzeugträger Ark Royal, der Valiant, der Resolution und der Nelson sowie weiteren Kreuzern und Zerstörern vor der Hafeneinfahrt. James Somerville übermittelte die britischen Forderungen
per Funk an Admiral Marcel Gensoul. Nach dem Ablauf der Frist eröffnete die Hood zusammen mit der Valiant und der Resolution das Feuer. Dabei wurden die Dunkerque, die Provence und die Bretagne
getroffen und schwer beschädigt, wobei die Bretagne explodierte und sank. Nachdem Somerville das Feuer hatte einstellen lassen, um Gensoul noch eine Chance zu geben, übersah er, dass die
Strasbourg mit den verbliebenen fünf Zerstörern hinter dichtem Explosionsrauch ins offene Meer entkommen war. Zusammen mit den Zerstörern Volta, Tigre und Le Terrible erreichte die Strasbourg am
Abend des 4. Juli Toulon.
Die Hood kehrte im August 1940 zur Homefleet zurück und nahm ihre Patrouillentätigkeit im Nordatlantik wieder auf. Zusammen mit der Repulse, drei Schiffen des 1. leichten Kreuzergeschwaders und
sechs Zerstörern deckte sie die Zufahrten nach Brest und Lorient während der Suche nach der Admiral Scheer nach der Versenkung der Jervis Bay am 5. November 1940. Vom 16. Januar bis 18. März 1941
wurde die Hood überholt und erhielt Besuch von Winston Churchill und George VI. Im März und April 1941 nahm sie an der Suche nach der Scharnhorst und der Gneisenau im Nordatlantik teil.
Nachdem das Schlachtschiff Bismarck und der Schwere Kreuzer Prinz Eugen am 21. Mai im Grimstadfjord gesichtet worden war, entsandte Admiral Tovey einen Tag später die Hood zusammen mit der Prince
of Wales nach Hvalfjörður. Von dort aus sollte die Bismarck abgefangen werden, um ein Ausbrechen in den Atlantik zu verhindern. Am Abend des 23. Mai um 19:30 Uhr wurde die Bismarck jedoch bereits
in der Dänemarkstraße gesichtet. Kurz darauf ging die Hood und die Prince of Wales auf Abfangkurs. Am Morgen des 24. Mai sichtete die Hood die Bismarck in einer Entfernung von 18,7 Seemeilen (35
km).
Um 05:37 Uhr drehten die Hood und die Prince of Wales um 40 Grad nach Steuerbord. Die Hood und die Prince of Wales befanden sich in einer Entfernung von 730 Metern zueinander. Nach einer weiteren
Wende eröffneten die Hood und die Prince of Wales um 05:55 Uhr das Feuer auf die Prinz Eugen und die Bismarck aus einer Entfernung von 22 Kilometern. Kurz darauf erwiderten die deutschen Schiffe
das Feuer und die Hood erhielt einen Treffer, der ein schweres Feuer entfachte. Kurz darauf wurde die Hood von einer weiteren Granate getroffen, wodurch das Schiff explodierte und in etwa drei
Minuten sank.
Von den 1421 Mann Besatzung konnten nur drei gerettet werden: Midshipman William John „Bill“ Dundas (1923–1965) Leichtmatrose Edward „Ted“ Briggs (1923–2008) und Vollmatrose Robert Ernest „Bob“
Tilburn (1921–1995). Bis zu ihrer Rettung durch den britischen Zerstörer Electra mussten sie, bereits gefährlich unterkühlt, auf Rettungsflößen zwei Stunden lang aushalten.