Massefigur

Wehrmachtssoldat mit Flammenwerfer von Hausser/Elastolin
Wehrmachtssoldat mit Flammenwerfer von Hausser/Elastolin

Als Massefiguren werden Miniaturfiguren bezeichnet, die aus einer meist luftgetrockneten Masse bestehen. Diese „Masse“ besteht (je nach Hersteller) aus verschiedenen Inhaltsstoffen. Neben Holzmehl und Leim werden auch Mehl, Ton, Papierfasern, Gips und andere Bestandteile verwendet. Bei den Figuren sind die unterschiedlichsten Motive zu finden. Vorwiegend sind folgende Darstellungen erfolgt: Soldaten, Zwerge, Bergleute, Engel, Indianer, Cowboys, Krippenfiguren, Apostel, Türken, uniformierte Figuren, Tiere, Berufsgruppen.

 

Die Figuren sind in Größen von 1½ cm bis über 50 cm anzutreffen.

Wehrmachtssoldat mit Flammenwerfer von Hausser/Elastolin

 

Diese Masse- oder Elastolinfiguren werden als Deko-, Motiv- oder Spielzeugfiguren verwendet, wobei Elastolin ursprünglich der Markenname der Firma O. & M. Hausser war, der im allgemeinen Sprachgebrauch als Gattungsname auch für Produkte anderer Hersteller verwendet wurde.

Geschichte

Massefiguren wurden schon um 1880 in Österreich von dem in Wien ansässigen Unternehmen Emil Pfeiffer produziert, das aufgrund der „[…] liebevollen und bunten Bemalung“ seiner Figuren weltberühmt wurde.

 

Um 1900 begann die Produktion in Deutschland. Ähnlich wie bei Zinnfiguren deckte sie thematisch eine enorme Bandbreite ab, stellte schwerpunktmäßig jedoch Kriegsspielzeug dar. Zubehör wie Fahrzeuge wurden meist aus Blech gefertigt, zuweilen gab es auch Mischformen, beispielsweise Blechkutschen mit Besatzung und Pferden aus Masse. Da sich andere Hersteller meist an die Größenmaßstäbe von Hausser hielten, waren die Produkte oft untereinander kombinierbar. Da viele Hersteller sich nicht nur auf Kriegsspielzeug spezialisiert hatten, sondern auch Organisationen und Führungspersonal des NS-Regimes in ihren Figuren darstellten, war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wiederaufnahme der Produktion in allen Besatzungszonen Deutschlands schwierig. Kriegsspielzeug war gesellschaftlich geächtet und teilweise verboten. Nachdem ein Neustart mit zivilen Themen gemacht worden war, konnten im Vorfeld der Wiederbewaffnung beider deutscher Staaten auch wieder militärische Figuren angeboten werden. Mit dem Siegeszug der leichter zu verarbeitenden und stabileren Kunststoffe verschwanden die Massefiguren jedoch in den 1960er Jahren vom Markt. Sie sind jetzt noch gesuchte Sammlerobjekte.

Action-Figur

Action-Figuren sind Kunststoff-Figuren, meist in der Größe zwischen 10 und 25 cm. Es sind Spielzeug- oder Sammelfiguren, manchmal auch Merchandising-Produkte, die Helden, Ungeheuer und sonstige Figuren aus Filmen, Comics oder Computerspielen oder historische Persönlichkeiten, wie auch Soldaten darstellen.

 

Die Figuren gibt es als einfache Modelle, an denen Arme oder Beine aus einem Stück sind. Bei anderen wiederum sind die Gelenke an den Gliedmaßen bieg- und drehbar. Manche Action-Figuren haben auch Sonderfunktion wie hervorschnellende, zuschlagende Arme oder anderes. Neuere Figuren können mehrere gespeicherte Wörter oder Sätze von sich geben. Zu den Figuren gibt es oft zahlreiche zusätzliche Ausrüstungsgegenstände und Kleidungsstücke zu kaufen, mit denen unterschiedliche Szenerien dargestellt werden können.

 

Als Zielgruppe kommen zum einen Kinder und Jugendliche infrage, die damit spielen. Zum anderen Erwachsene, welche Sammler sind und die Action-Figuren nicht als Spielzeug ansehen, sondern als Kunstwerke.

 

Manche Sammler bevorzugen es, wenn die Action-Figuren nicht aus ihrer Original-Verpackung genommen (mint on card oder mint in box) werden. Original verpackte Action-Figuren aus den späten 1970er und frühen 1980er Jahren besitzen teilweise einen Sammlerwert von mehreren tausend US-Dollar.

 

Als Erfinder des Begriffs Action-Figur gilt Don Levine, der diesen im Jahr 1964 als leitender Angestellter des US-Spielzeugherstellers Hasbro für das damals völlig neue Konzept des G.I. Joe verwendete. G.I. Joe wird folglich auch als erster Vertreter dieser Spielzeuggattung angesehen. Levine soll peinlich darauf geachtet haben, dass im Zusammenhang mit G.I. Joe niemals von einer Puppe gesprochen wird, um die Zielgruppe der kleinen Jungen nicht abzuschrecken. Eine der bekanntesten Action-Figuren-Serien sind die Star-Wars-Figuren von Kenner/Hasbro. Sie werden heute in der Hauptsache von Erwachsenen gesammelt. Große Popularität erreichte ab 1970 die Action-Figur Big Jim des Herstellers Mattel, der seiner in Millionenstückzahlen verkauften Barbie-Puppe, die vorwiegend von Mädchen zum Spielen genutzt wurde, eine Spielfigur speziell für Jungen entgegensetzen wollte.

 

Ebenfalls an ein erwachsenes Publikum wendet sich die Figuren-Reihe der McFarlane Music Figures, die berühmten Stars des Rock-Business detailgetreue, naturalistische Denkmäler in Miniaturformat setzt.

Gästebuch

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